Die aktuelle FTI Resilienzumfrage – Koalitionen auf dem Krisenprüfstand der Deutschen
Die letzten zehn Jahre waren insbesondere Krisenjahre. Eurokrise, Migrationskrise, Corona-Krise, Klimakrise. Und auch der Blick nach vorn zeigt laut allen Experten, dass weltweit mit einer Zunahme an Krisen zu rechnen ist. Wirtschaftskrisen, Migrationsströme, militärische Auseinandersetzungen, Rohstoffknappheit, Pandemien, Naturkatastrophen, Cyberkrisen.
Vor diesem Hintergrund wird Resilienz zunehmend zu einem Schlüsselfaktor moderner Industriestaaten, aber auch für eine stabile Demokratie und die Zustimmungsfähigkeit von Politik. Nicht umsonst konnte sich in den vergangenen 16 Jahren Bundeskanzlerin Angela Merkel, in erster Linie weltweit anerkannte Krisenkanzlerin, an der Spitze der Bundesrepublik Deutschland behaupten.
Kurz: Bürgerinnen und Bürger erwarten heute mehr als in vergangenen Jahrzehnten von Politik nicht nur Sicherheit und soziale Wohltaten, sondern vor allem entschiedenes und erfolgreiches Krisenmanagement. Die FTI Resilienzumfrage untersucht daher die Einschätzung der Deutschen zu erwarteten Krisen und den besten Krisenmanagern möglicher Koalitionsoptionen.
Für wie widerstandsfähig halten die Deutschen Deutschland?
Gefragt nach der Widerstandsfähigkeit Deutschlands ergibt sich ein gespaltenes Meinungsbild. Abgesehen von einigen wenigen Unentschlossenen, ist der Anteil der Befragten, die Deutschland als widerstandsfähig einschätzen nahezu genauso groß, wie derjenigen, die Deutschlands als weniger bis gar nicht widerstandsfähig bewerten.
Aufgeschlüsselt nach Wahlabsicht überrascht, dass das bürgerlich-liberale Spektrum die Widerstandsfähigkeit Deutschlands klar geringer bewertet, als Wähler von Grünen und SPD.
Die gefährlichsten Risiken der kommenden Wahlperiode
Klar am häufigsten der gefährlichsten Risiken werden Klimawandel und Naturkatastrophen genannt, während Finanz- und Wirtschaftskrisen sowie wachsende Ungleichheit mit leichter Abweichung am zweithäufigsten erwähnt werden. Überraschend ist, dass trotz anhaltender, wenn auch abklingender, Corona-Krise, Pandemien und gesundheitliche Risiken als mit weitem Abstand am wenigsten relevant bewertet werden.
Mit Blick auf die Wählerabsicht zeigt sich, dass die Befragten jeweils die größten Risiken in den Kernkompetenzfeldern ihrer Parteien sehen – Union Wirtschaftskrisen und Terror, Grüne Klimawandel, SPD Klimawandel und Ungleichheit.
Außerdem fällt auf, dass die bewertete Relevanz des Risikos Klimawandel und Naturkatastrophen mit steigendem Alter ab- und mit wachsender Bevölkerungsdichte zunimmt.
Welche Koalition ist die beste Krisenmanagerin?
Die Ampel ist klare Gewinnerin der Resilienzumfrage: Rund die Hälfte der Befragten sehen bei einer Koalition aus SPD, Grünen und FDP die höchste Problemlösungskompetenz sowie die höchste Eignung, um mit den Risiken Klima, Digitalisierung, Ungleichheit, Gesundheit und Rente umzugehen. Ausnahme Wirtschaftskrisen (46 %) und Terror (36%), bei denen die Ampel deutlich schlechter, aber immer noch am besten abschneidet. Die höchste Zustimmung erhält Jamaika mit knapp 30 Prozent bei Terror.
Berlin, 30.09.2021 – Die aktuelle FTI Consulting Resilienzumfrage wurde durch das Meinungsforschungsinstitut Civey erhoben. Die repräsentativen Befragungen von 2.500 Personen ab 18 Jahren wurden zwischen dem 28. und dem 29. September 2021 durchgeführt.
FTI Consulting veröffentlich zusätzlich ein jährliches Resilienzbarometer, in welchem Entscheidungsträger (leitende Angestellte, Vorstandsmitglieder oder C-Level) in internationalen Unternehmen befragt werden.