Mit gutem Beispiel voran – CEOs nutzen soziale Medien zunehmend mit persönlicher Note

  • Neue Studie von FTI Consulting zeigt erfolgreiche Social-Media-Strategien für CEOs auf
  • Über 40 % der CEOs von DAX 30-, CAC 40- und FTSE 100-Unternehmen in sozialen Medien aktiv
  • Drei Deutsche unter den aktivsten „Social CEOs“, Christian Klein (SAP) führt beim Engagement
  • „Generalisten“ mit breitem Themenspektrum erzielen mit Abstand die meisten Interaktionen
  • CEOs führen virtuell durch die Pandemie: Fast jeder dritte Beitrag erwähnt COVID-19

Frankfurt a.M., 14. Januar 2021 — Eine neue Studie von FTI Consulting untersucht Erfolgsstrategien für „Social CEOs“ erstmals unter einem inhaltlichen Blickwinkel. Die detaillierte Analyse der Social-Media-Aktivitäten von CEOs führender Unternehmen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich, den drei größten Volkswirtschaften Europas, veranschaulicht den optimalen Themenansatz und die besten Inhalte für hohe Engagement-Raten. Diese zahlen sich für Spitzenmanager aus, insbesondere vor dem Hintergrund von Lockdowns und virtuellem Arbeiten, einer steigenden Erwartung an Authentizität sowie Herausforderungen bei der Kommunikation von Ergebnissen und Strategie.

Nicht nur Stakeholder von Unternehmen nutzen soziale Medien stärker als je zuvor. Auch eine wachsende Zahl an CEOs und Spitzenmanagern tritt über Social-Media-Kanäle direkt in Kontakt mit ihren Zielgruppen. Die Analyse von insgesamt 3.224 Beiträgen, die CEOs von DAX 30-, CAC 40- und FTSE 100-Unternehmen im Untersuchungszeitraum von acht Monaten auf LinkedIn, Twitter und Instagram veröffentlicht haben, zeigt: Einige CEOs sind anderen Top-Managern in der effektiven Nutzung der Kanäle voraus.

Die Bedeutung von sozialen Medien für die CEO-Kommunikation spiegelt sich in Zahlen wider: In Deutschland sind 53 % aller CEOs der DAX 30-Unternehmen regelmäßig mit eigenen Beiträgen auf mindestens einer Social-Media-Plattform aktiv. In Frankreich (CAC 40) sind es 68 %, in Großbritannien (FTSE 100) 26 %. Obwohl die Quote in Großbritannien am geringsten ist, erzielen dort die erfolgreichsten „Social CEOs“ jedoch mit die höchsten Engagement-Raten.

Bemerkenswert: Gleich drei der DAX 30-CEOs finden sich unter den fünf aktivsten in unserer Studie: Christian Klein (SAP), Rolf Buch (Vonovia) und Timotheus Höttges (Deutsche Telekom). Christian Klein steht an der Spitze der CEOs mit den höchsten Engagement-Raten und ist mit durchschnittlich 27 Beiträgen im Monat zudem der aktivste unter allen untersuchten europäischen Social CEOs.

Klein steht aufgrund der von ihm geteilten Inhalte stellvertretend für eine Gruppe von sechs deutschen CEOs, die als „Generalist“ kategorisiert werden können. Weitere sechs deutsche CEOs fallen in die Kategorie „Der Unternehmenssprecher“, drei in „Der Nahbare“. Stefan de Loecker von Beiersdorf vertritt als einziger deutscher CEO den Typus „Der Sinnstifter“.

Mit dem Ziel, Führungskräften und ihren Kommunikationsteams eine Orientierung auf dem Weg zum erfolgreichen Social CEO zu geben, hat die FTI-Studie die Social-Media-Profile aller untersuchten CEOs je nach Schwerpunkt der geposteten Inhalte in fünf idealtypische „Personas“ eingeteilt:

  • Der Generalist nutzt soziale Medien, um sich zu einem breiten Spektrum von Themen zu äußern – vom Purpose (Unternehmenszweck) bis zum Privatleben, von der Geschäftsstrategie bis zu Krisen.
  • Der Unternehmenssprecher konzentriert sich auf Themen mit direktem Bezug zum Unternehmen, das er führt – ob Strategie, Performance, Produkte und Dienstleistungen oder Finanzergebnisse.
  • Social CEOs vom Typus Der Nahbare posten dagegen häufiger über ihr Privatleben, ihre persönliche Meinung und ihre Karriere sowie über Kollegen und Mitarbeiter.
  • Der Sinnstifter fokussiert sich inhaltlich auf den Bereich ESG oder auf Purpose-Themen.
  • Der Krisenkommunikator nutzt soziale Medien ausschließlich für Krisen- oder Issues-Management.

Die Ergebnisse sprechen deutlich für eine breite Spanne an Themen und Inhalten in Social-Media-Beiträgen: Unter allen Personas erzielen die CEOs vom Typus Generalist die mit Abstand höchsten Engagement-Raten.

Während sich Social CEO-Personas wie „Unternehmenssprecher“ oder „Sinnstifter“ auf ein Hauptthema spezialisieren, etwa die Unternehmensstrategie oder den Unternehmenszweck, erweist sich die Themenvielfalt der Generalisten, von ESG bis hin zu ihrem Privatleben und vom Wohlbefinden der Mitarbeiter bis hin zum Krisenmanagement, als die wirkungsvollste Strategie. Zieht man die Engagement-Rate als Indiz für das Interesse der Zielgruppen heran, erreicht die Generalisten-Persona die größte Wirkung: Im Durchschnitt erzielen ihre Beiträge 640 Interaktionen – rund 31 % mehr als diejenigen der themenfokussierten CEOs (487).

Die Engagement-Rate pro Post ist bei Generalisten auch dann höher, wenn sie zu Themen posten, die üblicherweise anderen CEO-Typen zugeordnet werden. So erreichen sie doppelt so viele Interaktionen bei Posts in ihrer Rolle als Krisenkommunikatoren, deren Inhalte vollständig auf Krisenmanagement abzielen.

Als relativ effektiv erweist sich auch der CEO-Typ „Unternehmenssprecher“, der in Deutschland besonders stark vertreten ist. Ein Beispiel dafür ist Volkswagen-CEO Herbert Diess: Ein Beitrag von ihm, in dem Elon Musk erwähnt wird, generierte die vierthöchste Engagement-Rate aller 69 analysierten CEOs in unserer Studie.

Diese identifiziert zudem COVID-19 als einen der Haupttreiber für den Trend zu mehr CEO-Kommunikation über Social-Media-Kanäle – in fast jedem dritten Beitrag wurde die Pandemie erwähnt. Sie wurde auch von vielen Führungskräften, mit denen FTI Consulting im Rahmen der Untersuchung gesprochen hat, als Kontext für den eigenen verstärkten Fokus auf soziale Medien genannt: In Zeiten von Homeoffice wollen sie bei Mitarbeitern und Stakeholdern virtuell präsent sein.

„Immer mehr CEOs ergreifen die Chance, sich aktiv in den sozialen Medien zu engagieren, aber nicht alle Ansätze erweisen sich als gleich effektiv“, erläutert Oliver Müller, Managing Director in der Corporate Reputation Practice bei FTI Consulting. „Unsere Studie verdeutlicht einen wesentlichen Erfolgsfaktor: Essenziell ist eine robuste Strategie, die eine breite Palette von Inhalten und Themen abdeckt“.

Die vollständige Studie „Mit Beispiel voran – Erfolgreiche Strategien für ‚Social CEOs‘“ finden Sie hier:

Leading from the Front: Erfolgreiche Strategien für „Social CEOs“

Die englische Fassung ist hier abrufbar:

Leading from the Front: Successful Strategies for the Social CEO

Methodik:

FTI Consulting hat LinkedIn, Twitter und Instagram nach öffentlichen Social-Media-Konten der CEOs von DAX 30-, CAC 40- und FTSE 100-Unternehmen untersucht und alle 3.224 Posts analysiert, die von diesen 69 CEOs zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. August 2020 veröffentlicht wurden. Die in die Untersuchung einbezogenen CEOs standen im Erhebungszeitraum September bis Oktober 2020 an der Spitze ihrer Unternehmen und diese waren zu diesem Zeitpunkt in einem der drei Börsenindizes enthalten. Alle 3.224 Posts wurden nach ihrem Hauptthema kategorisiert; die erfassten Interaktionen wurden gesammelt und gewichtet. Anhand dieser Kategorisierung konnten fünf verschiedene Gruppen von CEOs identifiziert werden. Für jeden Post wurde zudem analysiert, ob er sich auf COVID-19 bezieht.

 

Über FTI Consulting:

Die Strategic Communications Practice von FTI Consulting ist seit mehr als 20 Jahren eine der weltweit führenden Strategieberatungen für Kommunikation. Mit ca. 730 Beratern an mehr als 30 Standorten unterstützen wir unsere Mandanten dabei, in erfolgskritischen Situationen ihre unternehmerischen Ziele zu erreichen, ihre Reputation nach innen und außen zu stärken und ihren Unternehmenswert zu schützen und zu steigern. Unser Leistungsangebot umfasst die Bereiche Corporate Reputation, Capital Markets, People & Transformation und Public Affairs.

FTI Consulting ist eine global tätige Beratungsgesellschaft, die Unternehmen dabei unterstützt, Veränderungen zu gestalten, Risiken einzudämmen und Rechtsstreitigkeiten beizulegen: finanziell, rechtlich, operativ, politisch & regulatorisch, transaktionsbezogen oder mit Blick auf die Reputation. Mehr als 5.500 Mitarbeiter in 27 Ländern arbeiten eng mit Mandanten zusammen, um komplexe geschäftliche Herausforderungen zu antizipieren, zu analysieren und erfolgreich zu bewältigen und dabei Chancen bestmöglich zu nutzen. FTI Consulting hat im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 2,35 Mrd. USD erzielt.

In Deutschland ist FTI Consulting neben der Strategischen Kommunikationsberatung mit den Segmenten Corporate Finance & Restructuring (FTI-Andersch), Economic & Financial Consulting, Forensic & Litigation Consulting sowie Technology vertreten. Standorte sind Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und München.

Weitere Informationen finden Sie im Internet (www.fticonsulting.com) und auf Twitter (@FTIConsulting, @FTIGermany), Facebook und LinkedIn.

 

Kontakt:

Oliver Müller

FTI Consulting Strategic Communications

T: +49 30 288 744 255

M: +49 170 360 5 360

[email protected]

Dr. Hartmut Vennen

FTI Consulting Strategic Communications

M: +49 160 895 5858

[email protected]

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